Der Umgang mit dem Pferd – als Möglichkeit, sich in seiner erdhaften Seite kennen zu lernen und verantwortlich zu leben

Auf dem Weg zu sich selbst zu sein, bedeutet Arbeit an der Vollständigkeit unseres Menschseins in allen seinen Aspekten. Zur Vollständigkeit gehören der Himmels- und der Erdbezug. Das entspricht unserem doppelten Ursprung als Kinder des Himmels und der Erde (vergl. Dürckheim: „Vom doppelten Ursprung des Menschen“). Der Erdbezug meint unsere naturhafte Seite, die „Erdmitte des Menschen“, die Quelle unserer vitalen Kräfte, unserer Leibhaftigkeit.

Wir sind auf dem Knixberg in der glücklichen Lage, seit vielen Jahren drei Fjordpferde zu halten, die uns immer wieder den Erdkontakt vermittelt haben, sei es beim Stallausmisten oder auf beglückenden Wanderritten.

In Einzelstunden begegnet der Schüler dem Pferd als lebendigem, blutvollen Geschöpf zunächst durch Anfassen („Be-Greifen“) und Berühren. Schon dadurch können – in Kindern noch völlig wache, aber später verschüttete – Ursehnsüchte nach Berührung mit etwas Lebendigem bewusst werden und Ausdruck finden. Mit wachsendem Vertrauen zu sich und dem ihm anvertrauten Pferd kommt das Besteigen und Bewegtwerden. So kann der Schüler nach und nach in die Grundformen des Reitens hineinwachsen.

Auch Ängste bei unsicheren Reitern und Reitern mit Unfallerfahrungen werden abgebaut. Letztlich kommen durch Berühren und Berührtwerden, Bewegen und Bewegtwerden die in uns und allen Lebewesen angelegten Naturkräfte in Fluss. Wir arbeiten an ihrer Freisetzung und Bewusstwerdung. Und indem wir lernen, das Pferd im äußeren zu zügeln, eröffnen sich in uns Möglichkeiten des verantwortlichen Umgangs mit unserer eigenen erdhaften Seite.

Einzelstunde (90 Min.)

€ 40,00